Programm für demokratisches Handeln und gegen Extremismus

30.11.2012: Minister Ulbig überreicht Preis für Zivilcourage in Limbach-Oberfrohna

“Nicht locker lassen – Limbach-Oberfrohna ist auf dem richtigen Weg für mehr Demokratie und gegen Extremismus und Gewalt”, so der sächsische Innenminister Markus Ulbig bei der Abschluss-Präsentation der “Woche der Zivilcourage” am 29. November in der Stadthalle Limbach-Oberfrohna. In seiner Rede zeigte sich der Sächsische Staatsminister des Innern beeindruckt von dem gemeinsamen Engagement der Bürgerinnen und Bürger der Stadt.

Von der Feuerwehr bis zu Kleingärtnern

Besonders durch die zahlreichen Aktivitäten vom “Netzwerk des guten Willens”, in dem sich verschiedene Interessengruppen wie Stadtverwaltung, Polizei, Feuerwehr, Vereine, Schulen, Eltern und Bürgerschaft gemeinsam gegen Extremismus einsetzen, ist es gelungen, die angespannte Situation in der Stadt deutlich zu verbessern.

Der sächsische Innenminister Markus Ulbig überreicht Preis für Zivilcourage in Limbach-Oberfrohna
Der sächsische Innenminister Markus Ulbig überreicht Preis für Zivilcourage in Limbach-Oberfrohna
Das bürgerliche Engagement nimmt in Limbach-Oberfrohna stetig zu – etwa, wenn es um den Erhalt eines sauberen Stadtbildes ohne extremistische Parolen geht. So werden illegale Graffiti und das Beschmieren von Hauswänden von engagierten Bürgern umgehend dem Ordnungsamt gemeldet, so dass ein schnelles Reagieren möglich ist. Oder wenn ein Kleingärtnerverein die Initiative gegen einen rechtsextremen Kneipentreff ergreift und beim Pächter einen Wechsel des Wirts durchsetzt. Der Verein ist Mitglied des Netzwerks und hat für seine Mitglieder Demokratietrainings vereinbart, damit diese angemessen auf Provokationen reagieren können. Auch die anderen 19 Kleingartenvereine der Stadt sollen bald mit von der Partie sein.

Gefördert werden die Aktivitäten des “Netzwerk des guten Willens” durch das Bundesprogramm “Zusammenhalt durch Teilhabe”.

Woche der Zivilcourage – 1.500 Schülerinnen und Schüler dabei

Mit der “Woche der Zivilcourage” ist ein weiteres Zeichen für mehr Demokratie in Limbach-Oberfrohna gesetzt. Über 1.500 Schülerinnen und Schüler aus allen weiterführenden Schulen der Stadt setzten sich seit dem Sommer 2012 eine Woche lang künstlerisch, gestalterisch und darstellend im Unterricht mit dem Thema Zivilcourage auseinander.

In der Woche vom 26. bis 29. November wurden die Ergebnisse in den einzelnen Schulen präsentiert und jeder konnte sich überzeugen, was den Schülerinnen und Schülern zum Thema Zivilcourage alles einfiel ist.

Sachsens Innenminister zeichnet Preisträgerin persönlich aus

Beim Finale am 29. November wurden im Rahmen der Abschlusspräsentation jetzt die besten Beiträge vor über 700 Gästen vorgestellt. Auf dem Programm standen Theaterstücke, Lieder, Sketche und Gedichte von über 150 Schülern.

Die Siegerehrung nahm Innenminister Markus Ulbig persönlich vor: Den Preis für Zivilcourage, eine Urkunde und ein Preisgeld von 200 €, erhielt die 16-jährige Schülerin Annika Kirchhof vom “Albert-Schweitzer-Gymnasium”. Ihr Plakat, das sie in Eigeninitiative in ihrer Freizeit gestaltete und das Menschen verschiedener Kulturen darstellt, wurde aus insgesamt 80 Einsendungen ausgewählt. Ihre besondere Auseinandersetzung mit dem Thema sowie die hohe künstlerische Qualität ihrer Arbeit hatten die Jury beeindruckt.

Auch Oberbürgermeister Hans-Christian Rickauer zeigt sich optimistisch und erfreut über das wachsende bürgerliche Engagement in seiner Stadt: „Zivilcourage heißt: Mut haben, nicht wegzuschauen, Mut haben, für Gerechtigkeit einzutreten.“

Die „Woche der Zivilcourage“ wurde durch den Freistaat Sachsen im Rahmen des Landesprogramms „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ gefördert.

Weitere Infos zum Projekt finden Sie hier.