Programm für demokratisches Handeln und gegen Extremismus

23.07.2013: Ostbeauftragter diskutierte mit Bürgermeistern über demografischen Wandel

Wie können weiche Standortfaktoren den Städten neue Attraktivität verleihen? Wie gelingt es, trotz der großen Umbrüche ein Gemeinwesen zu schaffen? Welche Möglichkeiten der Weiterentwicklung von Zusammenhalt und Teilhabe gibt es? Und welche Rolle spielen Projekte dabei?

Über diese Fragen diskutierte der Parlamentarische Staatssekretär und Beauftragte für die Neuen Länder im Bundesministerium des Innern, Dr. Christoph Bergner, zusammen mit den Bürgermeistern der Städte Neustrelitz, Saalfeld und Schwedt und weiteren Gästen am 22. Juli 2013 im Berliner Anne Frank Zentrum.

Die Förderung des Dialogs zwischen den Generationen ist das Ziel des Projekts »Kriegskinder – Lebenswege bis heute«. Einhellig wurde konstatiert, dass durch das Projekt in allen drei Städten eine Atmosphäre geschaffen wurde, die die Kommunikation zwischen den Generationen gefördert und das Erzählen bzw. Zuhören erlaubt habe.

Ostbeauftragter Bergner diskutiert mit Bürgermeistern
Projektbesuch StS Bergner
Staatssekretär Dr. Christoph Bergner lobte die Auswahl der Projektorte. Diese sogenannten Mittelzentren seien ein »ganz wichtiger Ankerpunkt für Daseinsvorsorge und Kommunikation«. Für Bergner zeigt das Projekt eine überaus gelungene Strategie gegen den zunehmenden und durch den demografischen Wandel begünstigten Rückzug familiärer Bindungen, die fortzuführen sich lohne.

Ute Seckendorf, Leiterin der Regiestelle »Zusammenhalt durch Teilhabe« betonte, ein intergenerativer Dialog gelinge vor allem durch eine gute fachliche Anleitung und die Ausarbeitung von Methoden. Die einzelnen Aufgaben müssten zudem in den Händen lokaler Partner liegen, da diese über die notwendigen Kontakte verfügten.

Der Leiter des Kriegskinder-Projektes im Anne Frank Zentrum, Timon Perabo, bedankte sich beim Bundesministerium des Innern und der Bundeszentrale für politische Bildung für die großzügige Unterstützung des Projekts. Beide hätten mit dem Programm »Zusammenhalt durch Teilhabe« erst die Voraussetzungen für ein solches Projekt geschaffen.
Thomas Heppener, Direktor des Anne Frank Zentrums, zeigte sich positiv beeindruckt von der Vielfalt der in den Städten initiierten Projekte. »Es muss nur einer anfangen zu reden. Dann ist es wie eine Welle, und andere werden auch ihre Geschichte zu erzählen«, so Heppener.

Am 5. November werden die Erfahrungen des Projektes auf einer Tagung in Berlin zum Dialog der Generationen über Geschichte der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Tagung soll anderen Städten Anregungen geben, wie sie Projekte des Generationendialogs am Besten realisieren können. Auch an einer Weiterentwicklung des Projektes wird gegenwärtig gearbeitet.

Das Projekt
Das Projekt »Kriegskinder - Lebenswege bis heute« wird vom Anne Frank Zentrum, Berlin in Zusammenarbeit mit vielen Akteuren in Saalfeld, Neustrelitz und Schwedt/Oder durchgeführt. Sie initiieren Gespräche zwischen Jugendlichen und der Generation 70 plus: Jung und alt tauschen sich aus über Kindheit im Krieg, aber auch über das, was Jugendliche heute bewegt. Gemeinsam mit den Partnern in den drei Städten erkundet das Anne Frank Zentrum, wie das Thema Geschichte einen Dialog der Generationen befördern kann. Im Projekt entstanden Ausstellungen, Texte, Filme und Theaterstücke, die im Rahmen von Veranstaltungsreihen im Frühjahr 2013 der Öffentlichkeit präsentiert wurden und an verschiedenen Orten der Stadt weiter wirken.
Im Internet: www.annefrank.de/kriegskinder