Programm für demokratisches Handeln und gegen Extremismus

Demokratie- und Konfliktberater im Thüringer Sport qualifiziert - LSB-Präsident und Thüringer Sportministerin übegeben Fortbildungsnachweise

Der Thüringer Sport steht für ein demokratisches Miteinander - auf und abseits des Spielfelds. Um dieses weiter zu fördern, erhielten am 5. August in Erfurt elf "Demokratie- und Konfliktberater" des LSB und seiner Sportjugend ihre Qualifizierungsnachweise.


Bei Themen wie Diskriminierung, Ausgrenzungen und Gewalt im Sport stehen die Berater nun als Ansprechpartner für die Sportvereine vor Ort zur Verfügung. Ziel ist dann eine individuelle Beratung und Lösungsfindung. Die Übergabe nahmen LSB-Präsident Peter Gösel und die Thüringer Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, Heike Taubert vor.

Rolf Beilschmidt, LSB-Hautgeschäftsführer, bedankte sich bei den „Demokratie- und Konfliktberatern“ für ihre Teilnahme an der sechs Wochenenden umfassenden Fortbildung und unterstrich ihre Rolle: „Sie sind vor Ort bekannt, haben gute Zugänge zu den Vereinen und ihren Vorständen. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um Konfliktsituationen anzusprechen und dem Sport dabei zu helfen, seinen sozialen Aufgaben gerecht zu werden.“ Auch Heike Taubert begrüßte das Engagement: „Nach der Teilnahme an der Fortbildung steht nun die praktische Konfliktbewältigung an. Das erfordert Mut. Und für diesen Mut möchte ich Ihnen danken.“

Beate Meißner, Vorstandsmitglied der Thüringer Sportjugend und Vorsitzende der Kreissportjugend Sonneberg, hatte das Programm als Profilverantwortliche der Thüringer Sportjugend von Beginn an begleitet. "Ich finde positiv, dass alle Berater ehrenamtlich an der Fortbildung teilgenommen haben und nun die dort vermittelten Inhalte in ihrem Ehrenamt vor Ort einbringen werden", so Meißner.

Vor der Übergabe stellten drei Konfliktberater exemplarisch ihre Praxisprojekte vor, die sie neben der Fortbildung bereits individuell oder im Team umsetzten. Beispiele sind die vom Jugendverein OHRAnge United durchgeführten Fairplay-Turniere oder die Veranstaltung „Apolda - Gemeinsam für Toleranz“ des BSC Apolda. Die im Rahmen eines Freundschaftsspiels gegen den VfB Apolda eingenommenen Eintrittsgelder wird dieser an den Förderkreis Integration in Apolda spenden, um die Integrationsarbeit vor Ort zu unterstützen. Abschließend stellte Stefan Kuhirt, einer der qualifizierten „Demokratie- und Konfliktberater im Sport“, vor, was er im Rahmen seiner Tätigkeit bisher erlebt hat. Hierbei weist er darauf hin: „Es gibt keinen Königsweg im Umgang mit Ideologien der Ungleichwertigkeit, wenngleich dieser immer wieder gewünscht wird. Soll ich versuchen auf den rechtsaffinen oder den gewalttätigen Jugendlichen positiv einzuwirken, oder ihn rausschmeißen? Oder ist das Privatsache, die mich nichts angeht? Hierbei sind die Vereine häufig überfordert. Wie soll, wie kann, wie muss man reagieren? Was, wenn das an die Öffentlichkeit kommt? An diesem Punkt konnten und können wir Demokratie- und Konfliktberater eine individuelle Beratung und Lösungsfindung für die Vereine anbieten.“

Die Fortbildung zum „Demokratie- und Konfliktberater im Sport“ ist eine Maßnahme des Projektes "Sport zeigt Gesicht! Gemeinsam couragiert handeln", das noch bis zum 31. Dezember vom LSB gemeinsam mit seiner Sportjugend umgesetzt wird und das demokratische Fundament der Thüringer Sportvereine stärken will. Förderung erhält das Projekt durch das Bundesministerium des Innern im Rahmen des Bundesförderprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ sowie durch das Thüringer Ministerium für Familie, Soziales und Gesundheit im Rahmen des "Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit".