Programm für demokratisches Handeln und gegen Extremismus

Podiumsdiskussion | „Wir müssen miteinander reden!“

Die veränderte Kommunikation im digitalen Raum und ein neuer Populismus haben dazu beigetragen, dass politische Auseinandersetzungen sowohl on- als auch offline in einem emotionalisierten, kompromisslosen Rahmen vielfach zwischen verhärteten Fronten stattfindet. Echte Meinungskontroversen und Auseinandersetzungen mit durchdachten Meinungen und abgegrenzten Vorstellungen hingegen sind nur selten zu finden. Müssen wir das Zuhören und Argumentieren neu lernen? Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen gesellschaftlicher Teilhabe und Demokratievertrauen? Wie kann der Dialog insbesondere mit Andersdenkenden (neu) gelingen? Vier Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Medien und Politik werden sich diesen Fragen widmen und diskutieren, wie es um die Gesprächskultur in unserer Gesellschaft bestellt ist und welche Wirkungen Dialogformate entfalten können.

Es diskutieren:
Marco Wanderwitz, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat
Marco Wanderwitz (CDU) ist seit März 2018 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat. Der studierte Volljurist ist seit 2002 durchgängig Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist Vorsitzender der CDU-Landesgruppe Sachsen, Mitglied des Bundesvorstands der CDU, Mitglied im Präsidium der CDU Sachsen und Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Zwickau. Außerdem ist er Mitglied im Beirat des Bündnis für Demokratie und Toleranz.

Prof. Dr. Paula Diehl, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Paula Diehl, geboren 1970 in Porto Alegre, ist Politikwissenschaftlerin. Seit 2019 ist sie Lehrstuhlinhaberin der Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte an der CAU Kiel. Zu-vor lehrte und forschte sie unter anderem an der Humboldt Universität zu Berlin, Sciences Po in Paris, Institute for Advanced Studies in Bologna und UPenn in Philadelphia. Zu ihren Forschungsinteressen gehören politische Soziologie und politische Kulturforschung, Theorie der politischen Repräsentation sowie Populismus und Nationalsozialismus. Aktuell arbeitet sie an drei Hauptthemen: „Das politische Imaginäre“, „Populismus und Massenmedien“ und „Normalisierung der Extremen Rechten“.

Philip Faigle, Redakteur für ZEIT Online und Mitbegründer von „Deutschland spricht“
Philip Faigle ist Redakteur für besondere Aufgaben bei ZEIT ONLINE. Er ist Leiter des Schwerpunkt-Ressort X und ist einer der Initiatoren von "Deutschland spricht", einer Plattform für politische Zwiegespräche von ZEIT ONLINE. Auf dieser Plattform sollen Menschen in den Dialog gebracht werden, die politisch unterschiedlich denken. Faigle studierte Politik und Ökonomie, besuchte die Kölner Journalistenschule und ist seit 2007 als Redakteur bei ZEIT ONLINE tätig. Seine Geschichten und Interviews wurden unter anderem mit dem Helmut-Schmidt-Preis und dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet.

Dr. Philipp Hübl, Philosoph und Autor
Philipp Hübl, geboren 1975 in Hannover, ist Philosoph und Autor. Nach Lehraufträgen an der RWTH Aachen und der Humboldt-Universität Berlin sowie der Universität der Künste Ber-lin hatte er von 2012 bis 2018 die Juniorprofessur für Theoretische Philosophie an der Universität Stuttgart inne. Hübl studierte Philosophie und Sprachwissenschaft in Berlin, Berkeley, New York und Oxford. Zuletzt erschien von ihm "Die aufgeregte Gesellschaft. Wie Emotionen unsere Moral prägen und die Polarisierung verstärken". Darin setzt er sich mit dem Zusammenhang von Emotionen und politischen Präferenzen, sowie der zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung auseinander. 2018 erschien außerdem das Buch "Bullshit-Resistenz". Hübl erklärt darin, warum wir für Lügen und Fake News anfällig sind. Außerdem zeigt er auf, wie wir uns davor schützen und resistenter werden können.


Moderation: Daniel Kraft, Pressesprecher der Bundeszentrale für politische Bildung
Daniel Kraft ist Leiter der Stabsstelle Kommunikation und Pressesprecher der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in Bonn. Kraft studierte Politikwissenschaft, Soziologie und Ger-manistik. Außerdem schloss er einen Diplom-Lehrgang zum Fundraiser erfolgreich ab. Bevor er anfing für die bpb zu arbeiten, war Kraft für die private Brücke/Most-Stiftung für Verständigung und Zusammenarbeit tätig.