Programm für demokratisches Handeln und gegen Extremismus

„Beteiligung stärken!“ - Forum des Jugend- und Studentenrings der Deutschen aus Russland e. V.

Am 31.10.2020 fand das Forum des JSDR-Jugend- und Studentenrings der Deutschen aus Russland e. V. in Stuttgart unter dem Motto „Beteiligung stärken!“ statt. Über 50 Jugendleiter und Funktionsträger aus den Mitgliedsgruppen des JSDR e. V. und Kooperationsvereinen, sowie aktive Ehrenamtliche waren dabei. Angereist zum Forum sind Teilnehmende aus Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Nordrhein-Westfalen – insgesamt von 19 Orten. Die JSDR-Aktiven aus Berlin, Brandenburg und Hamburg haben sich online zugeschaltet. Prof. Dr. Bernd Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten sprach zum Forum in seiner Video-Botschaft.

Grußwort Prof. Dr. Bernd Fabritius JSDR
Grußwort Prof. Dr. Bernd Fabritius JSDR
Den Start der Maßnahme gab das Grußwort des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Prof. Dr. Bernd Fabritius. Mit großer Freude überbrachte er Grüße von der Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem Bundesinnenminister Horst Seehofer. Er stellte mit Zufriedenheit fest, dass die jugendlichen Spätaussiedler die Verantwortung für die Gesellschaft und das gemeinsame Miteinander übernehmen. „Ihr Engagement zeigt, wir können stolz auf die Leistungen und den Beitrag der russlanddeutschen Spätaussiedler sein, denn ihre Beheimatung in Deutschland ist eine herausragende Erfolgsgeschichte. Daher möchte ich in diesem Zusammenhang nicht von der Integration, sondern von der besonderen Beheimatungsleistung der russlanddeutschen Spätaussiedler sprechen. Durch die Arbeit des Jugend- und Studentenrings der Deutschen aus Russland wird Demokratie fest in Ihrem Verein und in der russlanddeutschen Jugend verankert. Dafür möchte ich Ihnen und allen Teilnehmern ganz herzlich danken.“

Bildungsarbeit im Mittelpunkt des Forums

Die Bildungsarbeit des JSDR e. V. ist fest in seiner Satzung verankert: „Die Arbeit des Verbandes soll dazu beitragen, dass sich die Kinder und Jugendlichen, Studenten und Auszubildende zu kritikfähigen, verantwortungsbewussten, Verantwortung übernehmenden und bewusst handelnden Mitbürgern unserer Gesellschaft entwickeln können“. Bei der Durchführung unserer Bildungsmaßnahmen wird mit mehreren Migrantenorganisationen zusammengearbeitet.

Forum JSDR
Forum JSDR
Im Plenum und in Arbeitsgruppen des Forums wurden deshalb viele relevante Fragen behandelt, wie z. B.:
  • Der Beitrag der Jugendgruppen des JSDR e. V. und Migrantenorganisationen zur Jugendbildung
  • Erfahrungen der Mitglieds- und Kooperationsvereine
  • Spezifische Bedarfe der russlanddeutschen Spätaussiedler im Bereich Bildung
  • Probleme und innovative Lösungsansätze bei der Organisation der Bildungsarbeit
  • Praktische Tipps und vorbildliche Projekte
  • Die breite Palette von Bildungsangeboten – in politischer Bildung, Spracharbeit und kultureller Bildungsarbeit, Familienstärkung, Hilfen für neu Zugewanderte, in der Erlebnispädagogik und im Sport wurde von Vertretern verschiedener Vereine am Vormittag vorgestellt.



Vor diesem Hintergrund wurde das im Bundesprogramm "Zusammenhalt durch Teilhabe" geförderte Projekt „Alte Heimat – neue Heimat. Wege der Demokratie“ durch Xenia Weimann und Darja Schmidt vorgestellt. Die Ausbildung von Demokratielots/-innen und ihr Einsatz zur Stärkung der Demokratie in Gruppen und Vereinen vor Ort sind zentrale Aufgaben des Projektes. Die Projektverantwortlichen organisierten außerdem eine Arbeitsstation zur politischen Bildung. Mit dem Impulsvortrag „Verschwörungstheorien – von Bielefeld nach Bilderberg“ regte der Referent der Lpb für politische Bildung Baden-Württemberg Andreas Hässler den Austausch der Teilnehmenden an. Ein wichtiger Punkt der Besprechung waren Strategien in der Kommunikation mit Personen, die sich von diversen Verschwörungstheorien angesprochen fühlen.

Gruppenbild Forum JSDR
Gruppenbild Forum JSDR
Darüber hinaus wurden weitere. vielfältige Initiativen und Projekte mit dem Fokus auf Bildungsarbeit und Teilhabestärkung vorgestellt. Maria Busse, Leiterin der Akademie der bilingualen Entwicklung „Fünkchen“ aus Sachsen-Anhalt hat ihren Bericht über die Arbeitsformate mit zweisprachigen Kindern und ihren Eltern im Online-Format gemacht. Den internationalen Status verlieh dem Forum der Beitrag aus Kasachstan. Igor Pavlov, aktives Mitglied der Organisation der Deutschen Kasachstans, der zurzeit sein Studium in Deutschland macht, stellte die Bildungsarbeit der deutschstämmigen Jugendlichen in Kasachstan dar. Neu bei dem Forum, aber mit Elan und Überzeugungsstärke berichtete Tatjana Gudin, Leiterin von SCHKOLA e. V., Ravensburg über ihren Werdegang als Vereinsleiterin und über ihr Modell der Bildungsarbeit mit russischsprachigen Familien. Erstaunliche Leistungen und ihre Vielfalt inspirierten viele Teilnehmende, die erst am Anfang ihres Ehrenamts standen und sich vielleicht noch nicht trauten, eigene Ideen und Träume zu verwirklichen.


Die Maßnahme fand unter einer strengen Befolgung des Gesundheitskonzeptes statt, daher durfte nur eine begrenzte Anzahl von Personen zu Präsenzmaßnahmen des Forums eingeladen werden.

Eine ausführliche Dokumentation der Veranstaltung finden Sie unter: https://jsdr.de/2020/11/18/pressemitteilung-des-jsdr-e-v-zu-forum-2020-beteiligung-staerken/

Weitere Informationen zum Projekt „Alte Heimat – neue Heimat. Wege der Demokratie“ finden Sie hier: https://www.zusammenhalt-durch-teilhabe.de/projekte/143961/jugend-und-studentenring-der-deutschen-aus-russland-e-v-