Programm für demokratisches Handeln und gegen Extremismus

12.09.2012: Bundesprogramm "Zusammenhalt durch Teilhabe" wird bis 2016 fortgeführt

Der Beauftrage der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer, Dr. Christoph Bergner, hat sich mit Vertretern von Sportverbänden, Feuerwehr, kirchlichen und Wohlfahrtsorganisationen sowie der Kommunalen Spitzenverbände getroffen, um die Ergebnisse des Programms "Zusammenhalt durch Teilhabe" zu diskutieren. Der Beauftragte kündigte dabei die Fortführung des Programms bis zum Jahr 2016 an.

Verbandsspitzen aus Sport, Feuerwehr, Wohlfahrt und kirchlichen Trägern treffen StS Dr. Bergner
Verbandsspitzen aus Sport, Feuerwehr, Wohlfahrt und kirchlichen Trägern treffen StS Dr. Bergner (Quelle: BMI)
Ein besonderer Erfolg sind die 110 so genannten Demokratietrainerinnen und -trainer, die in den ostdeutschen Landessportbünden und Landesfeuerwehrverbänden im Einsatz sind, um Trainer und Übungsleiter bei der Konfliktbewältigung in Vereinen und der Auseinandersetzung mit undemokratischen Verhaltensweisen zu unterstützen.

Seit Anfang 2011 initiiert und fördert das Bundesministerium des Innern (BMI) im Rahmen des Bundesprogramms "Zusammenhalt durch Teilhabe" ihre Ausbildung. Die Demokratietrainer sind selbst aktive Sportlerinnen und Sportler aus unterschiedlichen Disziplinen bzw. Freiwillige Feuerwehrmänner und -frauen. Zur Vorbereitung erhielten sie Schulungen in Konflikt- und Sozialmanagement, Extremismusprävention und Organisationsentwicklung.

"Sportvereine und Freiwillige Feuerwehren erfüllen gerade in den ländlichen und strukturschwachen Regionen unseres Landes eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, da sie durch ihre Freizeitangebote eine Vielzahl von Menschen erreichen. Es ist vorbildlich, wie die Vereine und ihre Demokratietrainer auf das Problem des Extremismus aufmerksam machen und antidemokratischen Einstellungen vorbeugen", sagte Dr. Bergner. Insgesamt könnten so rund zwei Millionen Mitglieder von Sport- und Feuerwehrvereinen in Ostdeutschland erreicht werden. Die Demokratietrainer organisieren Bildungsangebote zu Toleranz und Beteiligung, vermitteln vor Ort im konkreten Problemfall und beraten die Vereine darin, Vereinsstrukturen so zu gestalten, dass extremistische Einstellungen keinen Platz finden. Das erfolgreich erprobte Ausbildungsmodell soll nun auf andere Vereine und Verbände ausgeweitet werden.

Die Teilnehmer der Veranstaltung begrüßten die vom Beauftragten der Bundesregierung angekündigte Fortführung des Bundesprogramms bis zum Jahr 2016 und diskutierten die Notwendigkeit der verbandsübergreifenden Zusammenarbeit zur Umsetzung der Programmziele. Ab sofort können sich bundesweit weitere Vereine und Verbände für eine Projektförderung bewerben.