Programm für demokratisches Handeln und gegen Extremismus

Gesprächsrunde: Demokratieprojekte in Sachsen - Handlungskompetenzen vor Ort stärken

Bei einer Gesprächsrunde des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ am 6. August im Ballhaus Watzke in Dresden sprach sich der Staatsminister des Innern, Markus Ulbig, für eine klare Positionierung von Kommunen und Vereinen gegen Rechtsextremismus und für demokratisches Verhalten aus, statt Probleme unter den Teppich zu kehren.

Wichtig sei eine aktive Bürgergesellschaft: „Gut ist, wenn die Bürger wahrnehmen, was in ihrer Stadt und in ihrem Umfeld los ist, sich Gedanken machen und dann entweder selbst handeln oder sich Unterstützung holen.“ Podiumsgäste waren außerdem Nadine Haase vom Landessportbund Sachsen, Mike Brendel von der Jugendfeuerwehr im Landesfeuerwehrverband Sachsen e.V., Dietrich Oberschelp aus der Stadtverwaltung Limbach-Oberfrohna und Dr. Olaf Lobermeier, Geschäftsführer der Gesellschaft für sozialwissenschaftliche Analyse ProVal. Ute Seckendorf, Projektleiterin des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“, moderierte die Gesprächsrunde.

Gesprächsrunde in Sachsen - Markus Ulbig und Ute Seckendorf
Gesprächsrunde in Sachsen - Markus Ulbig und Ute Seckendorf
Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer, dass neben dem Vermitteln von Wissen über extremistische Symbole und Strukturen vor allem die Handlungskompetenzen der Verantwortlichen vor Ort gestärkt werden müssen, um Demokratie vor Ort zu fördern und einen souveränen und konsequenten Umgang mit beispielsweise rechtsextremistischen, rassistischen oder homophoben Äußerungen oder Handlungen im Alltag zu unterstützen. Wichtig ist auch die Vernetzung und Verzahnung der Angebote zwischen Bund, Land und Kommune sowie der unterschiedlichen Akteure in den Kommunen wie beispielsweise Schulen, Vereine, Initiativen, Beratungsstellen, weiteren Aktive und natürlich der Stadtverwaltung. Dabei gilt immer wieder: Gemeinsam kreativ werden und hartnäckig bleiben. Auch eine enge und gute Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen ist wichtig, um Demokratieprojekte und Aktivitäten zugleich professionell koordinieren und durch Engagierte vor Ort in die Fläche tragen zu können.

Insgesamt diskutierten rund 50 Interessierte über Herausforderungen und Perspektiven der Demokratieförderprojekte in Sachsen.

Mit dem Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ fördert das Bundesministerium des Innern mit sechs Millionen Euro pro Jahr Projekte für demokratische Teilhabe und gegen Extremismus in ländlichen und strukturschwachen Regionen. Die Projekte setzen an den Strukturen an, die bereits regional vorhanden sind. Ziel ist es, diese zu stärken, zu vernetzen und weiterzuentwickeln. In Sachsen werden Verbände gefördert, die mit vielen Ehrenamtlichen arbeiten: AWO, Feuerwehr, Landessportbund, Diakonie, Aktion Zivilcourage, DRK und Johanniter Unfallhilfe.