Programm für demokratisches Handeln und gegen Extremismus

Runter vom Podium und rein in die Arbeit!

Unter dem Motto „Gemeinsam Vielfalt Gestalten“ startete heute die fünfte Fachtagung "Nah Dran". In den kommenden zwei Tagen haben Engagierte aus Vereinen und Verbänden die Chance, sich untereinander, aber auch mit den Initiatorinnen und Initiatoren des Programms und mit Expertinnen und Experten auszutauschen.

Eröffnungsgespräch
Im Eröffnungsgespräch

Kurz nach zehn fiel heute Morgen der Startschuss für die fünfte Fachtagung „Nah dran“ des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“. Unter dem Motto „Gemeinsam Vielfalt Gestalten“ haben Engagierte aus Vereinen und Verbänden in den kommenden zwei Tagen die Chance, sich untereinander, aber auch mit den Initiatorinnen und Initiatoren des Programms und mit Expertinnen und Experten auszutauschen. Im Fokus stehen unterschiedliche Themen: bürgerschaftliches Engagement für eine tolerante demokratische Gesellschaft, Folgen von Arbeitslosigkeit und Landflucht, die konstruktive Auseinandersetzung mit Extremismus und Fremdenfeindlichkeit.

Auch in diesem Jahr wartet auf die Besucherinnen und Besucher wieder ein buntes Programm. Im Gegensatz zu den vergangenen Tagungen wird es dieses Mal jedoch noch mehr Raum für einen offenen Austausch geben, erklärt die Moderatorin Miriam Janke. So beispielsweise bei den Programmpunkten Fishbowl und Worldcafé. Hans-Georg Engelke, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, für Mittelstand und Tourismus, und Ulf Gundlach, Staatssekretär des Ministeriums für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt, betonten in ihren Grußworten, dass Verbände und Vereine mit ihrer Arbeit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten, und dankten allen Anwesenden für ihr Engagement für eine bessere Gesellschaft.

Um Errungenschaften und Herausforderungen in fünf Jahren „Zusammenhalt durch Teilhabe“ ging es im Anschluss beim Eröffnungsgespräch. Neben Engelke, Gleicke und Gundlach nahmen dabei auch Hanne Wurzel, Fachbereichsleiterin Extremismus bei der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), und Lutz Bengsch, Vorstandsvorsitzender des Landessportbundes Sachsen-Anhalt, auf dem Podium Platz. „Wir sind auf einem guten Weg“, zeigte sich Engelke zuversichtlich. Er wies aber auch daraufhin, dass Menschen die sich engagieren, weiter unterstützt werden müssen. Man müsse noch näher ran, denn Probleme könnten nur vor Ort gelöst werden. Wurzel erklärte, dass das Bundesprogramm eine Bereicherung für die bpb sei, da es sich an zivilgesellschaftliche Multiplikatorinnen und Multiplikatoren wendet. Das habe auch in der bpb zu einem Bewusstseinswandel geführt. Gleicke wies daraufhin, dass das Problem Rechtsextremismus lange Zeit verharmlost worden sei, die Schaffung des Bundesprogrammes sei das Eingeständnis gewesen, dass es ein Problem gibt. Gleichzeitig wies sie daraufhin, dass Rechtsextremismus kein rein ostdeutsches Problem sei, auch wenn es in den neuen Bundesländern stärker ausgeprägt sei. Man müsse jedoch genauer hingucken, wo die Ursachen dafür liegen.

Akzeptanz fördern, Verbündete finden, Dazulernen, noch näher herankommen sowie eine stärkere Verzahnung mit Kommunalpolitik waren die zentralen Herausforderung, die Moderatorin Miriam Janke am Ende des Gesprächs festhielt. Auf ihre Frage, was noch zu sagen bleibe, lautet die Antwort des Podiums: „Runter vom Podium und rein in die Arbeit!“.

SG und SSP